Aus 700 Projekten ausgewählt: In der Weserstraße eröffnet am 15. Juni der „Werkstatt(t)raum“
Nienburg. Gebrauchtes upcyceln, nähen, Schmuck selber machen: All das können Frauen ab dem 15. Juni in der Weserstraße in Nienburg. Dort, wo bis zum Jahreswechsel ein Kosmetikinstitut angesiedelt war, öffnet demnächst ein interkulturelles Kreativ-Atelier für Frauen, die sich gerne handwerklich betätigen möchten. Geleitet wird der „Werkstatt(t)raum“ von Steffi Liedtke. „Der Meisterin im Wiederverwerten“, wie Marion Schaper vom Diakonischen Werk des Kirchenkreises Nienburg betont. Marion Schaper ihrerseits gilt als „Meisterin im Fördermittel generieren“.
Bis zum 31. Dezember 2026 ist der Betrieb des Ateliers dank des Einsatzes der Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Nienburg in jedem Fall gesichert. Marion Schaper ist es gelungen, das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) zu überzeugen, Mittel aus dem Programm „Begegnungszentren schaffen – Leerstände beseitigen“ zur Verfügung zu stellen. Der „Werkstatt(t)raum“ ist damit vom BAMF als eines von insgesamt 700 Projekten bundesweit ausgesucht worden. Mitfinanziert wird das neue Interkulturelle Kreativ-Atelier zudem von der Landeskirche, dem Kirchenkreis und der Klitzing-Stiftung.
Die Idee hinter dem „Werkstatt(t)raum“: Frauen unterschiedlicher Nationalitäten und Alterslagen sollen einen Ort bekommen, an dem sie sich kreativ betätigen und dabei miteinander ins Gespräch kommen können. Unterteilt ist die rund 100 Quadratmeter umfassende Räumlichkeit in der Weserstraße 7 in Bereiche, in denen geschneidert, genäht, Gebrauchtes aufgearbeitet oder einfach nur gequatscht und Kaffee oder Tee getrunken werden kann.
Zur Seite steht den Frauen mit Steffi Liedtke eine Frau, die viele Jahre beim Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft und nebenbei noch bei der AWO in Nienburg als Beraterin tätig war. „Als ich auf diese Stelle aufmerksam wurde, konnte ich einfach nicht Nein sagen“, so die Allrounderin. Dass die 30-Stunden-Stelle befristet ist, stört sie überhaupt nicht. Ebenso wie Marion Schaper freut sie sich darauf, Frauen dabei zu unterstützen, ihre Fähigkeit zur Kreativität einzusetzen oder zu wecken. Geschehen soll das in Workshops oder auch nur einfach so.
Und auch für die langjährige Geschäftsführerin des Diakonischen Werks geht ein Traum in Erfüllung. Marion Schaper weiß, wie gut es tut, kreativ tätig zu sein und dabei den Kopf freizubekommen. Dass sie bei der Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit dann auch noch auf die Immobilie gestoßen ist, in der die Nienburger Familie Völkering früher ihren Reitsportbedarf angeboten hat, ist für sie fast wie ein Wink des Schicksals.
Dass Vermieter – und „Stadtschreiber“ – Marco Behrens mittlerweile gerne auch von der „Alten Sattlerei“ spricht, passt nahezu perfekt zu der neuen Nutzung der Immobilie Weserstraße 7.
Eröffnet wird der „Werkstatt(t)raum“ in der Weserstraße am 15. Juni um 11 Uhr.