Blick nach vorn - Sei die Gestalterin deines Lebens! Frauen müssen immer perfekt sein. Perfekt als Partnerin, perfekt als Mutter, perfekt im Beruf, perfekt im Führen des Hauhalts, perfekt als Freundin, die zu alledem noch Zeit hat, mit anderen ins Kino zu gehen. Die Verwirklichung eigener Wünsche bleibt dabei komplett auf der Strecke. Möchtest Du endlich Dein Leben selbst gestalten und Deine Vorhaben angehen oder voranbringen?
Dann nimm Dir maximal 120 Minuten Zeit für Dich, um mehr zu unserem Frauencoaching zu erfahren.
Wir bieten ein Coaching-Angebot für Frauen, die Erleichterung in der Organisation ihres Alltags finden möchten, die mehr freie Zeit für sich brauchen, die sich stärken wollen, um den Herausforderungen besser begegnen zu können, die ihr Leben nicht mehr träumen, sondern ihre Träume leben möchten.
Am Anfang der Pandemie sind wir schon einmal mit einer ähnlichen Bitte in die Öffentlichkeit gegangen. Aus aktuellem Anlass tun wir dies wieder.
Nicht nur durch Folgen der Pandemie, sondern auch durch Folgen des Krieges in der Ukraine, wie die Explosion der Energie- und Lebenshaltungskosten geraten immer mehr Menschen in extreme finanzielle Schieflagen.
Wohlfahrtsverbände wie das Diakonische Werk und Der Paritätische weisen seit Jahren die politisch Verantwortlichen darauf hin, dass in Bezug auf die Erhöhung von Regelsätzen dringender Handlungsbedarf besteht, da die monatlichen Sätze seit vielen Jahren im Schnitt rund 120 € unter den real nötigen Lebenshaltungskosten liegen.
Leider wird in diesem Bereich seit Jahren nichts zur Behebung von Armut unternommen. Im Gegenteil, die Armut wächst und wächst und wird aktuell zusätzlich durch die drastischen Preiserhöhungen befeuert. Parallel wachsen die Einkommen der ohnehin schon reichen und superreichen Menschen. Im wahrsten Sinne ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Da sind Almosen, wie eine Regelsatzerhöhung um 3 € pro Monat zynisch und aktuelle Energiekostenzuschüsse leider auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn auch besser als nichts. Menschen mit geringen Einkommen, welche knapp über der Grenze für Wohngeld oder anderen aufstockenden Leistungen liegen, oder vielleicht auch ohne staatliche Hilfen auskommen wollen, gehen ganz leer aus, obwohl auch diese Gruppe Unterstützung bedarf.
Wer Arbeitslosengeld II, Grundsicherung, Wohngeld und ähnliche Zusatzleistungen oder eine kleine Rente bezieht, musste bereits vor Pandemie und Krieg im ganz normalen Alltag jeden Cent umdrehen und kann sich nur für wenige Tage mit den günstigsten Lebensmitteln versorgen. Das wird aktuell immer schwieriger bis unmöglich, denn die wirtschaftlich benachteiligten Menschen können die derzeitigen Preissteigerungen definitiv nicht kompensieren.
Wer wenig Geld hat, kann sich in der Regel nicht bevorraten. Und kann aktuell auch keine Hamsterkäufe tätigen, die ja ohnehin den Mangel noch verstärken und deshalb äußerst unsolidarisch sind.
Viele Menschen, insbesondere alte Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind auch nicht so mobil, dass sie in verschiedenen Supermärkten nach den schwer zu bekommenden Artikeln suchen können, sondern sind auf ein Geschäft angewiesen, das sie mit ihren Mitteln erreichen können und gehen oft komplett leer aus.
Wenn die Politik wider besseres Wissen nicht handelt, ist aus unserer Sicht in der aktuellen drastischen Situation Solidarität gefragt. Die Preissteigerungen betreffen uns alle. Aber viele treffen sie nicht so existenziell, wie andere.
Deshalb unser Apell: Wenn Sie es sich leisten können, kaufen Sie bitte die teureren Produkte und lassen Sie die günstigen Grundnahrungsmittel den Menschenen, die jetzt massive finanzielle Probleme haben! Und bitte kaufen sie nur, was Sie zeitnah brauchen!
Uns ist klar, dass dies das vielschichtige Problem nicht auf Dauer lösen wird, aber, sich hier solidarisch zu verhalten, wäre ein Zeichen, das unserer sich immer weiter spaltenden Gesellschaft gut zu Gesicht stünde, finden wir.
Und, wo wir gerade beim Thema „Solidarität“ sind, tragen Sie bitte zum Schutz aller weiter eine Maske beim Einkaufen!
Wir und die Kindergruppe "Flotte Möhre" suchen zum nächstmöglichen Termin für das Gemeinwesen orientierte Kinderprojekt „Mit Hammer, Gießkanne und Herz“
eine/n Sozialarbeiter/Sozialarbeiterin (Diplom, B.A. oder gleichwertige Profession), m/w/d
für 30 Wochenstunden, befristet bis zum 31.10.2025.
Wir wünschen uns eine Fachkraft, die
- Erfahrung in der Arbeit mit (Kinder-)Gruppen mitbringt - Organisationstalent, Einfühlungsvermögen und Kreativität vereint - in der Lage ist, strukturiert und nachhaltig zu arbeiten - über Erfahrungen im gärtnerischen und handwerklichen Bereich verfügt oder sich entsprechende Kenntnisse aneignet.
Vor allem sollen folgende Aufgaben wahrgenommen werden:
- Leitung des Projektes - Durchführung von interkulturell ausgerichteten, kreativen, kulturellen und ökologisch nachhaltigen Angeboten in Form von Gruppenarbeit, Workshops und Exkursionen - Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaftsgarten „Neue Erde“ und anderen Trägern vor Ort (Gemeinwesenarbeit)
Wir bieten
- eine Arbeitsstelle in einem bereits bestehenden Projekt mit viel Raum für eigene Ideen, sowie die Einbindung in das inter- disziplinäre Team des Diakonischen Werkes, das sich bereits auf ein neues Teammitglied freut - Vergütung gem. Entgeltgruppe S 11b TVöD (VKA) + Zusatzversorgung (ZVK) - Fortbildungsmöglichkeiten - flexible Arbeitszeiten
Ein loyales Verhalten gegenüber der evangelischen Kirche setzen wir voraus.
Bewerbungen richten Sie bitte an folgende Adresse:
Diakonisches Werk Kirchenkreis Nienburg z. H. Frau Schaper, Wilhelmstr. 14, 31582 Nienburg Tel.: 05021 – 979612 oder Marion.Schaper@evlka.de
Ab sofort finden beim Diakonischen Werk in Nienburg neben Müttern und Vätern, die ein Kind erwarten, auch die Frauen Hilfe, die sich mit dem Gedanken tragen, einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen.
Die Schwangerenberatung übernimmt Julia Gehrmann, die staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatung liegt aktuell in den Händen von Ingelore Westhoff.
Ingelore Westhoff ist schon seit vielen Jahren im Kirchenkreis Stolzenau-Loccum für den Bereich Schwangerschaftskonflikt-beratung verantwortlich, Julia Gehrmann war im Diakonischen Werk für die Migrationsberatung zuständig. Ab Ende Oktober 2022 wird Julia Gehrmann dann neben der Schwangeren- und auch die Schwangerschaftskonfliktberatung übernehmen.
Die Beratungsstelle ist in der Geschäftsstelle in der Wilhelmstraße 14 in Nienburg angesiedelt.
„Wir sind froh, unser Angebot mit der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung um einen wichtigen Bereich erweitern zu können“ so Marion Schaper, die Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Kirchenkreis Nienburg. „Die beiden neuen Beratungsdienste werden eng mit den bestehenden Bereichen Sozialberatung, Kur und Erholung und Lebensberatung kooperieren, sowie auch mit der Klinikseelsorgerin Almut Henze-Iber.“
„Der Themenbereich der Schwangerenberatung, die ausdrücklich für Männer und Frauen offen ist“, wie Julia Gehrmann betont, umfasst Fragen wie:
Ich bin schwanger/meine Partnerin ist schwanger – wie wird das Leben mit einem Kind?
Ich habe nur ein geringes Einkommen – welche finanziellen Hilfen stehen mir zu?
Darf ich als Vater derzeit zur Geburt mit in den Kreißsaal?
Wie läuft das mit dem Mutterschutz?
Was ist der Unterschied zwischen Elterngeld und Elterngeld Plus? Und was ist das richtige für mich?
Wie können Sorgerecht und Unterhalt geregelt werden?
Darüber hinaus bietet Julia Gehrmann auch Trauerbegleitung nach Fehl-, Früh- oder Totgeburten an. Aber auch Fragen zu unerfülltem Kinderwunsch, ebenso wie Fragen rund um Verhütung gehören zu ihrem Beratungsspektrum.
Die Beratung durch Julia Gehrmann kann freiwillig in Anspruch genommen werden. Wer dagegen einen Schwangerschafts-abbruch vornehmen lassen möchte, ist verpflichtet, vorab eine Beratung bei einer staatlich anerkannten Schwangerschafts-konfliktberatungsstelle in Anspruch zu nehmen.
Schwerpunktmäßig für diesen Bereich ist Ingelore Westhoff die Ansprechpartnerin. Ihr ist es wichtig, ergebnisoffen zu beraten: „Wir zeigen den Frauen Alternativen auf und informieren auch über finanzielle Hilfe, und wir versuchen, ihnen die Angst und die Scham zu nehmen“, so Ingelore Westhoff, „Die Entscheidung muss die Frau dann aber alleine oder im besten Fall mit ihrem Partner treffen.“
"Mir ist wichtig, dass die Frau nach dem Abbruch gut weiterleben kann“, betont Ingelore Westhoff. Und so bietet sie auch auf Wunsch der Frau eine Begleitung nach einem Abbruch an.
Alle Beratungen erfolgen konfessionsunabhängig, kostenlos und natürlich unter Schweigepflicht.
Aktuell sind noch keine offenen Sprechstunden möglich, so dass Beratungstermine vorab vereinbart werden müssen
Zu erreichen sind Ingelore Westhoff und Julia Gehrmann per E-Mail unter SKB.DWNienburg@evlka.de oder der Telefonnummer (0 50 21) 97 96 16. Die Telefonnummer funktioniert auch per WhatsApp. Für einen Präsenz-Termin mit der gilt die 0G-Regel. Eine FFP2-Maske ist jedoch Pflicht.
Das Diakonische Werk berät bei finanziellen Problemen, z.B., wenn das Geld vom Jobcenter nicht für die Miete reicht.
Wer nicht genügend Einkommen hat, bekommt auf Antrag beim Jobcenter neben einer Pauschale für seinen Lebensbedarf auch die volle Miete bezahlt. Gilt die Miete als zu hoch, fordert das Jobcenter die Leistungsberechtigten auf, die Miete zu senken. Nach einer Frist von 6 Monaten muss gegebenenfalls ein Teil der Miete selbst gezahlt werden. Dieses Geld fehlt dann bei Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs.
In der Corona-Zeit hat der Gesetzgeber hier bewusst eine Ausnahme gemacht. Wer in dieser Zeit finanzielle Hilfe benötigt, soll sich nicht auch noch Sorgen um die Wohnung machen müssen. Eine Kostensenkung (z.B. durch Umzug oder Untervermietung) wird daher erst einmal nicht gefordert.
Was oft nicht bekannt ist: Das gilt nicht nur für Menschen, die in der Corona-Zeit erstmalig ALG 2 („Hartz IV“) beziehen, sondern auch für alle, die schon zuvor Leistungen vom Jobcenter erhalten haben.
Wer nach dem 01.03.2020 zur Senkung der Kosten der Unterkunft aufgefordert wurde (teils als Umzugsaufforderung bezeichnet) oder nach einem Umzug nicht die volle neue Miete bekam, sollte jetzt einen Überprüfungsantrag stellen. Wichtig ist, den Antrag noch in diesem Jahr zu stellen, sonst ist keine Nachzahlung mehr für 2020 möglich. Das Diakonische Werk unterstützt Sie gerne dabei.
Die Sozialberatung ist montags und mittwochs unter Telefon 05761 / 3732 sowie dienstags und donnerstags unter Telefon 05021 / 979613 erreichbar. Wer möchte, kann sein Anliegen auch per E-Mail mitteilen an die Adresse sozialberatung.dwnienburg@ evlka.de oder per WhatsApp an 05021979613. Auch die anderen Beratungsdienste des Diakonischen Werks sind telefonisch oder per E-Mail erreichbar.
In der Zeit vom 18.10. bis 08.11. ist Herr Becker im Urlaub. In der Zeit findet keine Soziale Beratung statt. Ab dem 09.11. können wieder persönliche Beratungstermine telefonisch abgesprochen werden.
Vom 25.10. bis zum 29.10. bleibt der Arbeitsbereich "Kur und Erholung" geschlossen. Ab dem 02.11. können mit Frau Krüger telefonisch persönliche Beratungstermine vereinbart werden.
Die Beratungsgespräche erfolgen dann unter Einhaltung der 3-G-Regel, sofern die Pandemielage dies zulässt.
Nanett Krüger vom Diakonischen Werk berät an einer Kur interessierte Mütter und Väter
2020 sei die Belegung in Mutter-Kind-Kliniken auf 57 Prozent gesunken, ist einem Bericht des Müttergenesungswerks zu entnehmen. Rund 42000 weniger Mütter, Väter und Kinder haben demnach Kurmaßnahmen in Anspruch genommen, der Bedarf sei durchaus höher.
Unter anderem heißt es in dem Bericht: „Extreme Erschöpfung, ständige Anspannung und große Verunsicherung – so lässt sich die momentane Situation, vor allem von Müttern nach15 Monaten Corona-Pandemie zusammenfassen. Sie können nicht mehr! Und trotzdem haben viele in 2020 auf eine Kur verzichtet; aus Angst vor einer Ansteckung oder auch aus Sorge, die Kinder könnten noch mehr Unterricht verpassen.
Die Zahlen, die das Müttergenesungswerk im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz vorstellt, belegen dies ausdrücklich. Aktuell liegt die Belegung bei 70 bis 90 Prozent. Mit rückläufigen Inzidenzzahlen versuchen die Kliniken, auch das Therapieangebot schrittweise wieder auszubauen. Die Hygieneregeln gelten jedoch weiter.
Die Corona-Pandemie ist längst nicht vorbei und die enormen Belastungen durch Homeoffice, Haushalt, monatelange Schließungen von Schulen und Kitas, Betreuung und Lernen zu Hause und fehlende Unterstützungssysteme haben tiefe Spuren hinterlassen.
Mütter, die jetzt in eine Kurmaßnahme kommen, sind am Limit. Ihre Kräfte sind aufgebraucht. 82 Prozent der Patientinnen leiden an Erschöpfungszuständen bis zum Burn-out. Der Beziehung Mutter-Kind beziehungsweise Vater-Kind in den Kurkliniken muss wesentlich mehr Aufmerksamkeit eingeräumt werden, denn auch die leidet stark in der Krise und Kinder zeigen vermehrt Verhaltensauffälligkeiten.
Wer eine Mutter-Kind-Kur, Mütterkur, Vater-Kind-Kur oder Kur als pflegende Angehörige benötigt, sollte sich beim Diakonischen Werk, Wilhelmstraße 14 in Nienburg, beraten lassen, um das individuell „richtige“ Kurhaus zu finden. Nanett Krüger steht für die Vereinbarung eines Beratungstermins dienstags bis freitags in der Zeit von 09.00 bis12.00 Uhr telefonisch zur Verfügung. Erreichbar ist sie unter Telefon (05021) 979611 (auch per WhatsApp-Nachricht) oder per E-Mail an nanett.krueger@evlka.de.
Auch für mögliche finanzielle Schwierigkeiten, die von Betroffenen als Hindernis für eine Kur angesehen werden (Eigenanteil oder auch Taschengeld) finde das Diakonische Werk eine Lösung, ist Nanett Krüger überzeugt.
Gestern berichtete der NDR in "Hallo Niedersachsen" über die Problematik der drastisch steigenden Eigenanteile in der stationären Pflege, unter anderem aus Nienburg.
Das Bündnis für Soziale Gerechtigkeit im Landkreis Nienburg, dem auch das Diakonische Werk Kirchenkreis Nienburg angehört, hatte diesbezüglich mit dem NDR Kontakt aufgenommen.
Eigenanteile in der stationären Pflege steigen weiter drastisch
Vor einem Jahr hat sich das Bündnis für soziale Gerechtigkeit schon einmal mit der erheblichen Erhöhung der Eigenanteile in der stationären Pflege, die im Zuge des neuen Pflegestärkungsgesetzes erhoben wurden, beschäftigt (die HARKE berichtete mehrfach).
Das Bündnis hat damals auf die prekäre Situation der Betroffenen in den Pflegeeinrichtungen und Altenheimen aufmerksam gemacht und sowohl Herrn Spahn, Herrn Weil und Frau Reimann angeschrieben, als auch Gespräche mit Bundestagsabgeordneten geführt. Leider konnte zwar auf das Problem aufmerksam gemacht werden, aber bisher gibt es keine befriedigende Lösung, weder auf Bundes-, noch auf Landesebene.
Aktuell mehren sich verzweifelte Anrufe bei Mitgliedern des Bündnisses, denn es stehen neuerlich immense Erhöhungen der Eigenanteile in den Pflegeeinrichtungen an.
„Es ist wirklich prekär“, so Marion Schaper, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes und Mitglied im Bündnis, „nun hat man es recht gut geschafft, die vulnerablen Gruppen vor dem Virus zu schützen und prompt droht vielen jetzt der finanzielle und soziale Absturz“.
Anlass für diese Aussage ist die zweite große Erhöhung der Eigenanteile in den Pflegeeinrichtungen im Zusammenhang mit dem Pflegestärkungsgesetz.
„Wir kennen belegte Fälle, in denen der Eigenanteil innerhalb eines Jahres um rund 50 % gestiegen ist“, so Maron Schaper. „Man muss sich das vorstellen, von rund 1.400 € vor einem Jahr auf voraussichtlich 2.100 € ab April nach den noch anstehenden Pflegesatzverhandlungen. In jedem anderen Bereich würde man da wohl von Sittenwidrigkeit sprechen.“
Begründet werden die Erhöhungen vor allem auch mit den gestiegenen Tarifen in der Pflege. Das sieht das Pflegestärkungsgesetz vor, ist in der Pandemie versprochen worden und mehr als gerechtfertigt.
Dazu meint allerdings Werner Behrens, Vorsitzender vom ver.di und DGB Ortsverein Nienburg und Koordinator des Bündnisses: „Mit einem bundesweiten Tarifvertrag wollten ver.di und der Bundesverband Arbeitgeber in der Pflegebranche ( BVAP ) für Mindestbedingungen in der Altenpflege sorgen. Die Allgemeinverbindlichkeit eines Tarifvertrages für die Altenpflege, wie es der Bundesarbeitsminister angestrebt hat, wird es nicht geben. Die Caritas hat sich dagegen ausgesprochen und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hat massiv Stimmung gegen die geplante Allgemeinverbindlichkeitserklärung gemacht. Ebenso die privaten Pflegeanbieter.“
Deshalb stellt sich dem Bündnis die Frage: „Kommt außer Klatschen für die Pflege, noch genug von den nun geforderten Geldern beim Personal an?“
Insgesamt zeigt sich hier ein strukturelles Problem des Pflegestärkungsgesetzes, das quasi alle Kostensteigerungen auf die Betroffenen abwälzt. Entweder müssten die Eigenanteile auf einem sozial verträglichen Niveau, wie z. B. in Schleswig-Holstein, gedeckelt werden oder das Land müsste endlich, wie auch im Bereich der ambulanten Pflege und der Tagespflege, die Investitionskosten bezuschussen, Das würde eine Entlastung von gut 500 € im Monat bedeuten. Die Einführung eines Pflegewohngeldes könnte ebenfalls Erleichterung für die Betroffenen schaffen.
Wenn nichts passiert, dann werden wieder viele Betroffene Grundsicherung beantragen müssen, und zwar obwohl sie, gemessen an der Durchschnittsrente in Niedersachsen von 1.325 €, bei Frauen 981 €, eine deutlich überdurchschnittliche Rente haben. Sie müssen bis auf 5.000 € alle Ersparnisse aufbrauchen und werden zum „Sozialfall“. Bei der letzten Erhöhung in 2020 hat dies allein im Landkreis Nienburg 100 Personen getroffen.
Das Bündnis ist sich einig, dass hier akuter Handlungsbedarf besteht und wird weitere Schritte unternehmen und diese Ungerechtigkeit anprangern um eine Lösung zu finden.